Lukasz Chrobok verwendet in seiner Vorgehensweise zur Organisation eines Prozesses eine Methode, die mir nahe steht: Ich nenne das Gastronomisierung der Daten.

Wie ein behutsamer Beobachter untersucht Lukasz ein vorgefundenes Gefüge und bemerkt die Besonderheiten, die er dann in seiner Arbeit partikulär neudenkt. Die Erfahrung der Simultanität erweist sich hier als wichtiger Teil der Druckentlastung des Prozesses, vor allem, da der Künstler nicht nur zum Schauen, sondern auch zum Nachverfolgen einlädt.

Hier verbirgt sich jedoch ein wichtiger Trick: sobald wir imaginär am Prozess teilnehmen, werden wir gleich zu Teilen der Szenografie, die für uns im Voraus entworfen wurde.


Dadurch verschiebt sich das Künstlerische von dem tatsächlichen Machen zum Ursprung

der Idee. Wenn Lukasz sich selbst in einem neuen Kontext wiederfindet, geht er nie mit

Schablonen heran. Er lässt den ihn neu umgebenden Raum spielen und fließen, seine Wahrnehmung umhüllen, in seine Erfahrung eindringen. Der Künstler stimmt sich buchstäblich auf die Welle ein, hört der Musik des Ortes zu, folgt der Strömung

und tritt in die Improvisation.

 

 

Zhenya Chaika 2020

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© L. Chrobok